Nachgefragt – Fachbereichsleiter Martin Nieher im Interview

17.05.2021 CJD Sachsen « zur Übersicht

Martin Nieher ist im CJD Sachsen/Thüringen verantwortlich für den Bereich Kinder-, Jugend-und Familienhilfe. Sein Lebensmotto „Anders als andere zu sein, ist kein Fehler“ klingt nach jeder Menge Mut und Toleranz. Wir haben bei der sympathischen und humorvollen Führungskraft nachgefragt. Im Interview spricht Martin Nieher über seine Hauptaufgaben, seinen Qualitätsanspruch und seine Visionen für den Fachbereich.

Herr Nieher, Sie sind Fachbereichsleiter für den Bereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im Verbund Sachsen/Thüringen. Mit der Verbundzusammenlegung kamen Anfang dieses Jahres für Sie neue Standorte in Thüringen hinzu. Wie waren die ersten Wochen im neuen, großen Verbund?

Nicht anders als erwartet, bzw. wie ich es seit 14 Jahren als „CJDler“ gewohnt bin. Das CJD und unsere Arbeit sind geprägt von Menschen, die Angebote und Einrichtungen mit Leben füllen und mit Begeisterung Sinn stiften. Sie sind den uns Anvertrauten zugewandt und zeigen jeden Tag durch ihr Engagement, dass wir unsere Aufgabe im Herzen tragen. Genau das habe ich bei meinen ersten Besuchen in den Angeboten und im Kennenlernen der neuen Kolleginnen und Kollegen vorgefunden.

Vielleicht kann ich die für mich vielen Eindrücke und wie ich sie erlebt habe in einigen Schlagworten zusammenfassen. Die Einrichtung in Hohenleuben: sehr spezialisiert, hoch komplex und natürlich imposant. Der Jugendmigrationsdienst: hohe Flexibilität, engagiert für ihre Zielgruppe, eine fundamentierte Pädagogik und dabei sehr bescheiden. Die Schulsozialarbeit in Apolda und Ilmenau sowie die Inklusive Familienhilfe in Erfurt: frisch, dynamisch und voller Begeisterung.

Worin sehen Sie Ihre 3 Hauptaufgaben als Fachbereichsleiter?

Aktuell steht die weitere gemeinsame Bewältigung der Pandemie im Kontext der Umsetzung unserer Angebote unter einem besonderen Fokus unser aller Arbeit. Schwerpunktmäßig ist die Zusammenführung des Fachbereichs von großer Bedeutung. Hier sehe ich in der Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen ein fachliches und strategisches Potential, dass uns ganz neue Möglichkeiten bieten wird.

Grundsätzlich sehe ich meine Hauptaufgaben in der Vernetzung und Verzahnung der Mitarbeitenden und deren Handlungsfeldern, in einer den Anforderungen und dem Bedarf gerechten Entwicklung und damit in der Sicherung unserer Angebote und natürlich zentral im Erhalt des „Feuers“ für unsere Arbeit bei den Kolleginnen und Kollegen. Dies ist mitunter der Schlüssel für alle Aufgaben.

Welche Vision haben Sie für Ihren Fachbereich?

Meine Vision für den Fachbereich ist relativ klar: Ich möchte, dass der Fachbereich im CJD und nach außen einer der Qualitätsanbieter der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe ist.

Was bedeutet für Sie Qualität und wie wollen Sie dafür Sorge tragen?


Die Frage nach Qualität ist aus meiner Sicht sehr komplex und muss sich an verschiedenen Fragestellungen messen lassen. Ist es das nüchtern nach außen abrechenbare Ergebnis? Ist es ein fachlicher Standard im Angebot oder die Qualifikation der Kolleginnen und Kollegen? Ist es wie wir unseren Klientinnen und Klienten begegnen? Ist es unsere Haltung? Ist es die Ausstattung unserer Einrichtung, die Verfügbarkeit von Arbeitsmitteln oder eine digitale Infrastruktur? Bedeutet Qualität auch schwer messbare Perspektiven, die wir jeden Tag eröffnen?

Qualität bedeutet für mich, sich mit den Kolleginnen und Kollegen kontinuierlich mit Fragen auseinander zu setzten, die sich immer zentral mit unserer Arbeit und unserem Auftrag beschäftigen, um kontinuierlich an der Vision für unseren Fachbereich zu arbeiten. Qualität ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist.

Welche 3 Wünsche haben Sie an die Mitarbeitenden in Ihrem Fachbereich?

Ich wünsche mir von den Mitarbeitenden eigentlich das, was ich an mich selbst richte:

Seien Sie kreative Gestalter in unserer Zusammenarbeit und für die Zukunft und Vision unseres Fachbereiches.

Bleiben Sie sorgsam – in Ihren Aufgaben, für Ihre Klienten und für sich selbst. Und leben Sie unseren Auftrag.