Statement des CJD Vorstands zur Situation der Flüchtlinge in Deutschland

24.09.2015 CJD Sachsen « zur Übersicht

Auf der Suche nach einer besseren und sicheren Zukunft kommen derzeit hunderttausende Menschen zu uns nach Deutschland. Viele von ihnen sind traumatisiert durch Ereignisse in den Krisengebieten, aus denen sie kommen, oder durch die Erlebnisse auf der Flucht. Es liegt in unserer Verantwortung als Christen, diesen Menschen Zuflucht zu gewähren. Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gegenüber Menschen anderer Herkunft, anderer Kultur oder anderer Religion dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.  

Das CJD hat seine Wurzeln in der Arbeit mit Flüchtlingen und Kriegsopfern: Mit der Vision „Keiner darf verloren gehen!“ haben wir schon vor mehr als 60 Jahren Kriegswaisen und Jugendlichen ohne Heimat und Familie eine neue Perspektive gegeben. Auch heute bieten wir im CJD Flüchtlingen eine langfristige Perspektive und die Inklusion in unsere Gesellschaft. An vielen Standorten leisten wir bedarfsorientierte Hilfen: Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Jugendmigrationsdienste, Sprachkurse, Bereitstellung von Wohnraum für Flüchtlinge bis hin zu sozialpädagogischer Betreuung und Beratungsangeboten. Mit unseren umfangreichen Angeboten in den Bereichen Kita, Schule, berufliche Bildung und berufliche Rehabilitation etc. können wir darüber hinaus spezialisierte Unterstützung bei der Integration leisten.  

Für die uns anvertrauten Menschen, die ihre Heimat verloren haben, wünschen wir uns aus unserer Erfahrung in der Praxis weitere Verbesserungen. Dazu gehören:

  • schneller Zugang zu allgemeinsprachlichen sowie berufsbezogenen Deutschkursen,
  • frühzeitige Kompetenzfeststellung auch schon im laufenden Asylverfahren,   
  • unkompliziertere Instrumente zur (Nach-)Qualifizierung und Anerkennung von Berufsabschlüssen,
  • finanzielle Mittel zur Koordination und Schulung von Ehrenamtlichen,
  • Mittel für professionelle lokale Hilfestrukturen, z. B. durch Beratung/Integrationslotsen,
  • Verbesserung der psychosozialen Versorgung insbesondere bei Traumatisierung der geflüchteten Menschen.

An dieser Stelle gilt unser Dank den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden des CJD, die sich derzeit mit großem persönlichen Einsatz und hohem Engagement um die Menschen kümmern, die ihre Heimat verloren haben. Ganz im Sinne unserer Vision „Keiner darf verloren gehen!“ engagieren sie sich als Chancengeber für tausende Menschen und nehmen so persönlich Verantwortung wahr.  

CJD Vorstand Pfarrer Matthias Dargel und Hans Wolf von Schleinitz