Berufserkundung mal anders

03.01.2024 CJD Sachsen « zur Übersicht

Siebtklässler tauchen mit CJD-Praxisberaterin in die Welt der Textil- und Bekleidungsindustrie ein


Die 7. Klassen der Evangelischen Werkschule Milkau hatten in den vergangenen Wochen die Gelegenheit, sich im Fach Wirtschaft-Technik-Haushalt (WTH) intensiv mit dem Thema „Textile Güter“ auseinanderzusetzen. Dabei erhielten die Schülerinnen und Schüler kompetente Anleitung zum Nähen von Viola Neumann, einer studierten Bekleidungskonstrukteurin. Sie erklärte die verschiedenen Bauteile und Antriebe des Geräts und unterwies in den sicheren Umgang mit der Nähmaschine.

Im Rahmen des Unterrichts lernten die Siebtklässler Stoff- und Materialeigenschaften sowie deren Einsatz kennen und welche Richtlinien für Zuschnitte gelten. Nach gelernter Theorie folgte dann die praktische Anwendung. Unter genauer Anleitung entstanden wunderschöne Duftkissen, die nicht nur gut aussahen, sondern auch nach Lavendel dufteten.

Die Umsetzung des Nähprojekts wurde durch finanzielle Mittel aus dem Fördertopf „Praxisberater an Oberschulen“ ermöglicht.

So wird Schulunterricht zur praktischen Erfahrung


Mitte Dezember begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Werkschule Milkau dann auf Betriebserkundungen. Nachdem das Thema „Textile Güter“ im Unterricht behandelt worden war, organisierte die CJD-Praxisberaterin Sabine Pumpol eine Exkursion in die Berufswelt. Ziel war es, Theorie und Praxis zu verbinden, Lerninhalte erlebbar zu machen und Wege zur beruflichen Orientierung aufzuzeigen.

Gemeinsam mit der WTH-Lehrerin und den Klassenlehrerinnen ging es für die 7. Klassen zu regionalen Unternehmen des Berufsbereichs Textil und Kleidung. Das erste Ziel führte die Gruppe nach Frankenberg zur Innotex Merkel & Rau GmbH. Das Unternehmen produziert Textildrucke und veredelt Textilien. Diese Stoffe werden verkauft und zu Damenoberbekleidung, Kinderausstattung, Trachtenmoden, Bettwäsche oder Bademode weiterverarbeitet.

Bei einer Betriebsführung wurden die verschiedenen Prozesse anschaulich erklärt, welche die farblosen Stoffe auf dem Weg zum farbenfrohen, bedruckten Endprodukt durchlaufen. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Ausbildungsmöglichkeiten zum Anlagen- und Maschinenbauer kennen, sondern auch den Zusammenhang zwischen dem schulischen Unterricht in Mathematik und Naturwissenschaften und der Praxis im Unternehmen. Sie sahen, wie die verschiedenen Farbdrucke thermische Anwendungen durchliefen, um qualitativ einwandfrei ausgeliefert werden zu können.

Beim zweiten Unternehmen des Tages, der Tenowo GmbH in Mittweida, wurde den Siebtklässlern verdeutlicht, wie wichtig physikalische Gesetze bei der Prüfung der Reißfestigkeit sind. Sie erhielten viele interessante Informationen über das Unternehmen und die technische Textilproduktion von Vliesstoffen. Die Produkte sind in alltäglichen Gebrauchsgegenständen, wie Teppiche und Autopolster, verbaut. Besonders in Erinnerung bleibt der liebevoll gestaltete Willkommensgruß in Form eines Tannenbaums aus Vlies, der mit Schokolade verziert war.

Die Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld Textil und Bekleidung eröffnet den Schülerinnen und Schülern neue und erlebbare Perspektiven für die Zeit nach der Schule. Ein großes Dankeschön geht an die beiden Unternehmen, die ihre Zeit und Engagement investiert haben, um den Schülerinnen und Schülern diese Einblicke zu ermöglichen.